Alle Jahre wieder: Wir haben auch im Sommer 2023 die grossen Schweizer Anwaltskanzleien auf LinkedIn analysiert. Gibt es neue Trends? Wie verhalten sich die Kanzleien im Vergleich zu den vergangenen Jahren? In diesem Artikel findest du die Antworten.
Hinweis: Die Datensammlung erfolgte anfangs August 2023. Die nachfolgend genannten Zahlen entsprechen daher bereits nicht mehr dem aktuellen Stand. Wo auf den Zeitraum eines Jahres verwiesen wird, sind die 12 Monate vor dem 2. August 2023 gemeint.
In der Analyse sind die LinkedIn-Unternehmensaccounts der folgenden Kanzleien berücksichtigt: Altenburger, Baker & McKenzie Schweiz, Bär & Karrer, Bratschi, CMS von Erlach Partners, Homburger, Kellerhals Carrard, Lalive, Lenz & Staehelin, MLL, MME, NKF, Pestalozzi, Schellenberg Wittmer, Vischer, Walder Wyss, Wenger Vieli und Wenger Plattner.
Am 2. August 2023 zeigte sich, dass die ersten drei Kanzleien die Schallmauer von 10'000 LinkedIn-Followern durchbrochen hatten: Lalive, Schellenberg Wittmer und Lenz Staehelin. Seither ist das auch Bär & Karrer gelungen. Die Schweizer Kanzleilandschaft kennt also mittlerweile einen Viererclub in dieser Sphäre. Als nächstes Mitglied wird sich vermutlich Walder Wyss bald dazu gesellen. Die Kanzlei liegt, wie im letzten Jahr, auf dem 5. Rang bei der Anzahl LinkedIn-Follower.
Während wir in den letzten Jahren immer wieder Verschiebungen im Ranking festgestellt haben, war dieses Jahr auffällig, dass es kaum solche gab. Nur wenige Kanzleien haben – zuungunsten ihrer Konkurrentinnen – einen Platz gewinnen können. Die Plätze scheinen für den Moment relativ gefestigt.
Hier ein paar Zahlen zum berücksichtigten Zeitraum:
Die Zahlen belegen unseres Erachtens erneut deutlich, die grosse Bedeutung von LinkedIn im Kanzleimarketing. Die grossen Kanzleien haben das erkannt und investieren in diesen Kanal.
Auch wenn die Kanzleien die Bedeutung von LinkedIn erkannt haben, unterscheiden sie sich in der Nutzung der Plattform. Wie bereits im letzten Jahr zeigt auch die Analyse 2023 verschiedene Strategien.
Rückblick: Die Schweizer Kanzleien auf LinkedIn 2022
Aber der Reihe nach: Die Kanzleien haben in den 12 Monaten vor unserer Messung durchschnittlich 159 Posts auf LinkedIn publiziert (2022: 144). Das sind insgesamt 2'862 Posts (2022: 2'596). Die LinkedIn-Aktivität nimmt also weiter zu. Nur 5 Kanzleien haben weniger gepostet als noch vor einem Jahr.
Wie im letzten Sommer bereits festgestellt: Die wenigsten Posts kamen auch 2023 von Lalive (36 Posts in 12 Monaten). Das andere Ende der Skala bildet Walder Wyss (259 Posts in 12 Monaten). Hier zeigen sich die unterschiedlichen Strategien deutlich. Auch über den Zeitraum von 12 Monaten hinaus zeigen unsere Analysen der vergangenen Jahre, dass die Kanzleien ihren Konzepten oft treu bleiben.
Strategien sollte man zwar immer wieder prüfen, aber muss diese durchaus konsequent verfolgen. Ob viel gepostet wurde oder wenig: Es gibt kein pauschales «Richtig» oder «Falsch». Wichtig ist ein funktionierendes Gesamtkonzept!
Unter den Begriff des Engagements fallen alle Interaktionen, die die Posts der Kanzleien generiert haben. Dazu gehören also nicht nur Likes, sondern auch Kommentare, Shares und Re-Posts.
Likes führen zu mehr Reichweite. So gut kennen wir die Social Media Plattformen mittlerweile. Soll man deswegen alles für Likes machen? Wir haben dazu eine klare Meinung:
Warum Likes auf LinkedIn nicht alles sind: Die «Double Tap-Falle» für mehr Reichweite
In den 12 Monaten vor dem 2. August 2023 haben die berücksichtigten Kanzleien satte 121'940 Reaktionen, Kommentare und Shares generiert. Das ist ein durchschnittliches Engagement von 6'774 pro Kanzlei. Bei drei Kanzleien konnten wir ein Engagement von über 10'000 verzeichnen:
Interessant ist das Zusammenspiel des gesamten Engagements und den verfolgten Strategien bei der Frequenz. Natürlich ergeben sich aus mehr Posts auch mehr Reaktionen. Kanzleien mit höherer LinkedIn-Frequenz generieren daher in der Tendenz mehr Engagement.
Setzt man das Engagement aber in ein Verhältnis zu der Anzahl Posts ergibt sich folgendes Bild:
Wie verhält sich die Grösse der Kanzlei zur Aktivität auf LinkedIn?
Grosse Kanzleien mit vielen Mitarbeitenden sind etwas im Vorteil. Sie können bereits durch ihre Anwält:innen eigenes Engagement und damit zusätzliche Reichweite generieren.
Wir haben hier die Anzahl der auf LinkedIn beim Unternehmen registrierten Mitarbeitenden als Referenzgrösse genommen. Es ist uns klar, dass diese Zahl auf LinkedIn nicht der Realität entspricht: Nicht alle Mitarbeitenden haben bspw. einen LinkedIn-Account und nicht alle ehemaligen Mitarbeitenden haben ihre Zugehörigkeit zur Kanzlei auf LinkedIn bereits gelöscht. Die nachfolgenden Ausführungen sind also unter diesem Gesichtspunkt zu lesen.
Beachtlich ist, dass die Anzahl der auf LinkedIn bei den Unternehmensprofilen der Kanzleien registrierten Angestellten deutlich gestiegen ist. Während wir 2022 noch durchschnittlich 140 Angestellte verzeichnen konnten, waren es am 2. August 2023 durchschnittlich 213 Personen. Im Schnitt sind die auf LinkedIn registrierten Personalbestände um ca. 50% angewachsen.
Auch daraus lesen wir, dass die Bedeutung von LinkedIn für die persönliche Vermarktung von Anwält:innen weiter zunimmt. Auch die Kanzleien nutzen dieses Potential und binden ihre Angestellten in das Firmenmarketing mit ein.
Setzt man nun die Anzahl Follower der Kanzlei in ein Verhältnis mit den auf dem Unternehmensaccount registrierten Mitarbeitenden (Follower/Mitarbeitende), zeigt sich folgendes Bild:
Wo steht deine Kanzlei in diesen Bereichen?
Wie jedes Jahr hoffen wir, dass euch diese Zahlen aus der Anwaltsbranche helfen, eure eigene LinkedIn-Aktivität einzuordnen. Gerne unterstützt HeadStarterz bei Analysen sowie bei der Erarbeitung von wirksamen, umsetzbaren LinkedIn-Strategien.
Du bist interessiert? Na dann los: tobias@headstarterz.com